Alpha Helix - Wolfsmond (German Edition) by Lara Steel

Autor:Lara Steel [Steel, Lara]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2017-02-06T23:00:00+00:00

Caleb

Vor drei Tagen (Tag des Absturzes):

Er starrte auf Revenge, die mit dem Telefon auf und ab ging, während sie am Flughafen ständig von einem Büro ins nächste weiterverbunden wurde. Dann endlich schien sie den richtigen Ansprechpartner zu haben und fragte zum gefühlt eintausendsten Mal nach dem Jet, in dem seine Mutter und Armand gesessen hatten.

Die Antwort, die sie jedoch erhielt, ließ sie stocken. Caleb sah, wie die Farbe aus Revenges Wangen wich.

„Sind Sie sicher?“, fragte sie tonlos und schloss für einen Moment die Augen, so gequält, dass Calebs Puls in die Höhe schoss.

„Wann war das?“ Sie wartete die Antwort ab. „Und … wo? – Und es besteht absolut kein Zweifel? Gut, in Ordnung. – Ja, vielen Dank.“

Wie in Zeitlupe legte sie das Telefon weg und drehte sich zu Caleb herum. In ihrem Gesicht stand deutlich, dass sie ihm etwas zu sagen hatte, das er absolut nicht hören wollte.

„Nun, sag es schon!“, rief er aufgeregt.

Revenge zuckte für einen Augenblick zusammen. Und obwohl er sie nicht erschrecken wollte, kümmerte es ihn in diesem Moment kein bisschen.

„Die Maschine ist heute Morgen vom Radar verschwunden. So gegen acht Uhr.“

Caleb erstarrte regelrecht. „Ist sie etwa abgestürzt?“

„Das wissen sie nicht!“, erklärte Revenge mit erhobenen Händen. „Der Jet ist nur vom Radar verschwunden. Es könnte eine nicht genehmigte Landung gewesen sein oder ein technischer Fehler oder -“

Er schlug so hart mit der Hand auf die Tischplatte, dass sie einen Riss bekam. „Sie ist abgestürzt!“

Revenge ließ die Schultern hängen. „Das ist sie wahrscheinlich, ja.“

„Und wo?“

„Über dem Yukon. Etwa 80 Meilen östlich von Whitehorse.“

Caleb rieb sich die Hände und fing an, wie ein wildes Tier im Raum auf und ab zu gehen.

„Wir müssen hin“, erklärte er.

„Ja, ich weiß. – Ich packe nur schnell -“

„Nein!“, unterbrach er sie entschlossen. „Du musst hier bei Shelley und dem Baby bleiben. Außerdem muss jemand dafür sorgen, dass Blake möglichst lange am Leben bleibt, falls wir noch irgendetwas von ihm brauchen. – Ich nehme nur Hawk mit!“

Revenge verkniff sich den Widerspruch, der ihr ganz offensichtlich auf der Zunge lag und nickte stumm.

„Kannst du irgendwie diese verrückte Pilotin erreichen, die bei meiner Mutter in Behandlung ist?“

„Wir haben ja ihren Namen. Ich finde sie sicher in Mary-Annes Kartei.“

„Kannst du sie anrufen? – Wenn wir ihr sagen, was vor sich geht, ohne die Helix-Details, dann wird sie uns nach Kanada fliegen und von dort aus durchsuchen wir die Umgebung.“

Revenge kam zu ihm. „Ich rufe sie sofort an. – Caleb?“

„Hm?“

„Sie lebt noch, ich weiß es genau.“

Er legte seine Hand auf die ihre und sog ihre zuversichtlichen Gedanken in sich auf. „Ich hoffe es. Und wenn es so ist, dann finde ich sie und foltere diesen verdammten Mistkerl, der sie gekidnappt hat, bis nichts mehr von ihm übrig ist!“

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